Bundesliga

Streich über Schuster und Stamm: "Zwei außergewöhnlich tolle Optionen"

Scheidender U-23-Trainer wird "Möglichkeiten kriegen, weil er gut ist"

Streich über Schuster und Stamm: "Zwei außergewöhnlich tolle Optionen"

Der aktuelle Freiburger Cheftrainer und sein Nachfolger: Christian Streich (li.) und Julian Schuster.

Der aktuelle Freiburger Cheftrainer und sein Nachfolger: Christian Streich (li.) und Julian Schuster. IMAGO/Sven Simon

Obwohl sich der SC Freiburg bei der Nachfolger-Suche für Streich auch extern umgeschaut und Gespräche geführt hat, lief es auf eine interne Lösung hinaus, weil der Verein "zwei außergewöhnlich tolle Optionen" hatte, wie der scheidende Chefcoach betonte. Der Sport-Club hat sich bekanntlich für Ex-Spieler Julian Schuster entschieden, und damit gegen den aktuellen U 23 und früheren U-19-Trainer Thomas Stamm. "Julian wird Trainer, was extrem erfreulich ist, und wenn Thomas Trainer geworden wäre, wäre es auch extrem erfreulich gewesen", kommentierte das Streich in der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbach (Samstag, 15.30 Uhr, LIVE! bei kicker), in der sein bevorstehender Abschied ein großes Thema war.

In das Trainerteam des Bundesligisten ist Schuster bereits seit seinem Karriereende als Spieler involviert, in den vergangenen Jahren wurde die Zusammenarbeit aber noch intensiver. 2018 stieg er als erster Verbindungstrainer des Vereins ein, der sich um Spieler an der Schnittstelle zwischen Nachwuchsbereich und Profis kümmert. Schon in der vergangenen Saison war er auch bei den Europa-League-Spielen dabei und übernahm Videoanalysen. "Das hat sich so entwickelt, es wurde mehr, weil wir viel Europapokal gespielt haben", berichtete Streich. "Er hat den Fußballlehrer gemacht, wurde bei uns immer mehr eingebunden, war bei uns im Trainerbüro. Wir haben da gar keine großen Gespräche drüber geführt, das hat sich so ergeben, das war so SC-Freiburg-mäßig, wie wir es immer gemacht haben, wenn Leute dazu kamen."

Als Beispiel nannte er Co-Trainer Florian Bruns, der 2017 in dieser Funktion zu seinem Ex-Verein zurückkehrte, bei dem er von 1999 bis 2003 gespielt hat. Bei einem Treffen in Basel habe Bruns ihn gefragt, was seine Aufgabenbereiche sein werden, erzählte Streich: "Alles, habe ich gesagt, du wirst bei allem mit dabei sein. Und das war so. So ist das bei Julian auch entstanden, weil das fließende Prozesse sind." Ob Bruns auch im künftigen Trainerteam mitwirken wird, scheint noch nicht ganz klar zu sein. Streich wollte sich dazu jedenfalls nicht äußern.

Streich schwärmt von Stamm: "Haben viel von ihm gelernt"

Viel Lob verteilte er an Stamm, der nach neun Jahren im Verein am Saisonende eine neue Herausforderung suchen wird. "Er ist ein toller Trainer, der hervorragende Arbeit im Nachwuchsbereich und in der zweiten Mannschaft gemacht hat. Er kann super Spieler entwickeln", sagte Streich über den 41-Jährigen. "Wir hatten einen guten Austausch, haben immer mal wieder Trainings zusammen gemacht, bei denen wir erste und zweite Mannschaft gemischt haben."

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Er habe viel eingebracht an Inhalten. "Wir alle haben viel von ihm gelernt", erklärte der SC-Coach, "es war mir eine große Freude, mit ihm zusammenzuarbeiten." Und er weitete das auf die gesamte Arbeit in der Freiburger Fußballschule aus: "Dort werden Sachen ausprobiert, da kann man noch ein bisschen mehr ausprobieren. Da sind Topleute, die sind innovativ."

Streich ist sich sicher, dass Stamm "auf jeden Fall gute Möglichkeiten kriegen wird, weil er gut ist". Dass er Freiburg jetzt verlässt, hält der 58-Jährige für richtig. "Ich bin fest davon überzeugt, dass er eine gute Wahl trifft, um seinen Weg weiter gehen zu können, und wünsche ihm alles Gute." Außerdem kündigte Streich an, dass er ihn weiter verfolgen werde: "Ich werde den Fernseher anschalten und schauen, wie seine Mannschaft spielt." Und er ist überzeugt davon, dass sie gut spielt, "weil seine Mannschaften immer eine klare Struktur und ein gutes Spiel auf den Platz bringen".

Daniela Frahm

Christian Streich (l), Cheftrainer des SC Freiburg, sitzt während einer Pressekonferenz im Europa-Park-Stadion und spricht. Der SC Freiburg spielt am 30.03.2024 in Mönchengladbach gegen die Borussia. Für Cheftrainer Streich ist es eines der letzten Spiele vor dem selbstgewählten Abschied aus dem Amt.

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