Bundesliga

SC Freiburg: Julian Schuster beerbt Christian Streich

Vom Verbindungs- zum Cheftrainer

Freiburg schafft Klarheit: Schuster folgt auf Streich

Aus dem Hintergrund ins Rampenlicht: Julian Schuster.

Aus dem Hintergrund ins Rampenlicht: Julian Schuster. IMAGO/Steinsiek.ch

Im Breisgau ist alles ein bisschen kleiner als bei Jürgen Klopp und dem FC Liverpool, aber die Fußstapfen, die es dort ab Sommer ebenfalls zu füllen gilt, werden wahrscheinlich ähnlich gewaltig sein. Nun ist klar, dass ein ehemaliger Freiburg-Spieler beim SC auf den großen Christian Streich folgen wird, wie der kicker bereits am Mittwoch exklusiv vermeldet hatte und der Verein nun am Freitag bekanntgab: Julian Schuster.

Schuster, der seit Februar über die Pro-Lizenz verfügt, spielte jahrelang unter Streich als Stratege im defensiven Mittelfeld, insgesamt machte er 185 Bundesliga- und 34 Zweitliga-Spiele für den SC. Zudem war er über Jahre Kapitän der Mannschaft, die seit 2011/12 vor allem Streichs Handschrift trägt.

Schon 2018, kurz nach seinem Karriereende als aktiver Spieler, war Schuster Trainer geworden - Verbindungstrainer beim SC Freiburg zwischen Profiabteilung und Nachwuchs. Auch wenn Schuster, der im April seinen 39. Geburtstag feiern wird, noch keine Erfahrung als Cheftrainer vorweisen kann: Die Talente der Breisgauer und etliche Vereinsstrukturen kennt wohl kaum einer besser als er.

Am Ende dieses Prozesses haben wir uns mit großer Überzeugung für den gemeinsamen Weg mit Julian Schuster entschieden.

Jochen Saier

"Das Traineramt beim Sport-Club ist für mich Herzensangelegenheit und Herausforderung zugleich. Ich bin mir der Aufgabe bewusst und gehe diese mit voller Überzeugung, aber auch mit Demut und Respekt, an", erklärte Julian Schuster. "Geschlossenheit, Leidenschaft und Verbundenheit mit der Stadt und der Region - diese Werte zeichnen für mich den Sport-Club aus. Ich freue mich darauf, diese Werte gemeinsam mit der Mannschaft, dem Staff und den Fans zu leben und weiterzuentwickeln. Mein Dank gilt den Verantwortlichen für das Vertrauen, aber auch Christian Streich und allen SC-Trainern, die mich bis hierhin begleitet haben, für die enge und intensive Zusammenarbeit."

Fachwissen, Persönlichkeit und umfängliche Identifikation

"Wir haben uns in den vergangenen Wochen intensiv mit mehreren internen wie externen Kandidaten für die Nachfolge von Christian Streich auseinandergesetzt", meinte Vorstand Jochen Saier. "Am Ende dieses Prozesses haben wir uns mit großer Überzeugung für den gemeinsamen Weg mit Julian Schuster entschieden. Sein Fachwissen, seine Persönlichkeit und seine umfängliche Identifikation mit der Philosophie und den Werten des SC Freiburg waren für uns maßgebliche Kriterien."

Grolimund kommt als weiterer Co-Trainer dazu

Als weiterer Co-Trainer wird Patrik Grolimund zum Team stoßen. Der 43-Jährige ist noch bis Ende Juni Ausbilder und stellvertretender Leiter der UEFA-Pro-Lizenz-Ausbildung beim DFB. Davor war er Co-Trainer der deutschen Frauen-Nationalmannschaft. Den Sport-Club kennt der gebürtige Schweizer bereits aus einer Hospitanz in der Vorbereitung auf die Saison 2021/22.

Instanz Streich hatte am 18. März nach insgesamt 29 Jahren im Verein, nach dann rund zwölfeinhalb Jahren als Chefcoach der Profis, seinen Abgang zum Saisonende angekündigt. Seine schwierige Nachfolge hat der etablierte Bundesliga-Klub zeitig geklärt - und, wie schon 2012 mit Streich, eine interne Lösung gefunden.

nba

Christian Streich

Das Ende einer Ära: Streichs emotionale Abschiedsworte im Video

alle Videos in der Übersicht