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Nach zwei Niederlagen in Folge war dem Greifswalder FC zunächst auch gegen die BSG Chemie Leipzig die Verunsicherung anzumerken. Zwar hatte der Titelaspirant gegen tief stehende Gäste von Beginn an mehr Ballbesitz, doch im Angriffsdrittel fiel dem GFC zunächst wenig ein. Es fehlte an Tempo und Entschlossenheit, um den Leipziger Abwehrblock zu knacken. So spielte sich der Großteil der Anfangsphase zwischen den Strafräumen ab.
GFC tut sich schwer - und trifft dennoch
In der 24. Minute kombinierten sich die Hausherren erstmals über die linke Seite durch und gingen direkt in Führung. Coskun brachte den Ball halbhoch in die Mitte, Manske ließ durch für Benyamina, der die Kugel mit der Sohle annahm und aus der Drehung im Netz versenkte. Greifswalds Top-Torjäger profitierte dabei von Wendt, der die Kugel entscheidend abfälschte und damit unhaltbar für Bellot ins linke Eck lenkte.
Der etwas überraschende Gegentreffer, immerhin was das 1:0 der erste ernstzunehmende Torschuss des GFC gewesen, zog Chemie folglich den Stecker. Wie gelähmt bekam Chemie die Räume nun nicht mehr so gut verteidigt, was den Hausherren natürlich in die Karten spielte. In der 30. Minute feuerte Benyamina einen strammen Flachschuss aus 18 Metern auf das Tor von Bellot, der aber rechtzeitig unten war und parierte. Nur 60 Sekunden später wurde der Stürmer in der Nähe des Leipziger Strafraums gefoult und holte einen Freistoß in aussichtsreicher Position heraus. Brandt trat an, mit etwas Glück ging der Ball durch die Mauer und landete genau vor den Füßen von Manske, der nur noch einzuschieben brauchte.
Der Verlauf der Partie war aus der Sicht der Gäste äußerst bitter, fielen beide Treffer durch abgefälschte Bälle. Nach vorne lief für die Chemiker aber dennoch nur wenig zusammen, es blieb beim 2:0 zur Pause.
Benyamina bringt die Entscheidung
Die zweite Hälfte begann ähnlich wie die erste. Greifswald mit mehr Ballbesitz, ohne aber enormen Druck in der Offensive zu entwickeln. Chemie blieb weiter engagiert, nach vorne wirkte das Spiel der Gäste an diesem Nachmittag aber nicht harmonisch. In der 60. Minute war der Deckel dann endgültig drauf. Chemie verlor den Ball in der Vorwärtsbewegung, Manske flankte von links auf Kocer, der auf der rechten Seite für Benyamina ablegte. Greifswalds Top-Torjäger fackelte nicht lange und zimmerte die Kugel aus 13 Metern humorlos in den rechten Winkel (59.).
Damit war die Partie natürlich so gut wie entschieden. Im Stile einer Spitzenmannschaft verwaltete Greifswald in der Folge den Drei-Tore-Vorsprung und schien dem vierten Treffer näher als Chemie dem ersten - Eichinger und Eshele vergaben jeweils eine Riesenchance. Ab der 67. Minute waren die Hausherren nur noch zu zehnt, Kocer leistete sich ein unnötiges Foul und sah zu Recht die Ampelkarte. Für das Endergebnis war der Platzverweis aber nicht mehr entscheidend. Greifswald brachte den deutlichen Vorsprung am Ende hochverdient ins Ziel und klettert mindestens bis zum Cottbus-Spiel am Sonntag an die Tabellenspitze. Für Chemie endete die jüngste Erfolgsserie nach zuletzt fünf Partien in Folge ohne Niederlage.