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Was für ein Spiel in Erfurt! Nach einer verdienten 2:0-Führung zur Pause und drei Roten Karten musste sich die VSG Altglienicke am späten Samstagnachmittag mit nur einem Zähler bei Rot-Weiß begnügen.
Marvin Pourié hatte die erste gute Gelegenheit der Partie, wurde von Lukas Zeller aber im letzten Moment am Einschuss gehindert (16.). Kurz darauf war für den Winterneuzugang der VSG das Spiel jedoch beendet, er musste verletzt ausgewechselt werden. Einen Bruch im Spiel der Gäste gab es dadurch nicht. Im Gegenteil. In der 31. Minute gingen die Berliner durch einen sehenswerten Distanzhammer von Tolcay Cigerci in Führung. Auf der Gegenseite musste Lino Kasten nach 35 Minuten erstmals eingreifen, hatte mit Paul Lehmanns Versuch aber keine Probleme. In der 39. Minute behauptet Philip Türpitz nach einem weiten Ball gegen zwei Gegenspieler die Kugel stark und knallte diese anschließend aus ungünstiger Position über den Innenpfosten zum 2:0 ins Tor. Vor der Pause wäre sogar noch der dritte Treffer für die Gäste möglich gewesen. Schellenberg parierte klasse mit dem Fuß gegen Max Kulke, der frei vor ihm auftauchte (43.).
Nach der Pause stotterte der Offensivmotor auf beiden Seiten. Ab der 59. Minute agierte Altglienicke in Unterzahl, nachdem Ebrahim Farahnak kurz vor der eigenen Strafraumgrenze gegen Lehmann die Notbremse zog. Aber selbst zu zehnt waren die Hauptstädter den dritten Treffer eigentlich näher. RWE blieb im Angriff weiterhin blass - bis zur Schlussminute. Joker Maxime Langer prüfte Kasten, der den Ball vor die Füße des ebenfalls eingewechselten Erik Weinhauer abwehrte, der wiederum zum Anschluss abstaubte. Nun wurde es richtig hektisch. Unisono sahen VSG-Trainer Murat Salar, der ein Stuhl umwarf, und einer seiner Co-Trainer, der einen zweiten Ball aufs Feld warf, die Rote Karte. Der Wahnsinn fand seinen Höhepunkt jedoch erst in der 90.+8 Minute, als Weinhauer tatsächlich nach einem letzten Eckball noch den Last-Second-Ausgleich erzielte.