Mit 8:0 hatte der FC Bayern in der Hinrunde den Aufsteiger aus Darmstadt aus der eigenen Allianz-Arena gefegt. Allerdings stand es damals zur Pause noch 0:0. Und auch im Rückrundenduell am Böllenfalltor machte es das Schlusslicht dem Rekordmeister zunächst nicht einfach.
Balldominante Bayern, defensive Darmstädter
Die Münchner, bei denen Pavlovic (beim 8:1-Kantersieg gegen Mainz gelb-gesperrt) und Guerreiro anstelle von Laimer und Davies starteten, begannen zwar dominant, verzeichneten fast durchgehend 80 Prozent Ballbesitz, vor das Tor kamen die Gäste aber nur selten richtig zwingend. Immer wieder brachten die Lilien einen Körperteil in aussichtsreiche Abschlusschancen der Münchner. Schuhen musste zunächst nur bei Kimmichs Schuss ernsthaft eingreifen (7.).
Aus einem 4-4-2 heraus suchte der Aufsteiger, bei dem nach der 0:2-Niederlage in Leipzig Holland, Jannik Müller und Honsak für Andreas Müller, Holtmann und Torsiello in der Startelf standen, selten den Weg nach vorne - wenn dann aber mit Zug zum Tor. Bei Honsaks strammem Abschluss riss Neuer gerade noch eine Hand nach oben (16.). Ansonsten spielte sich die Partie meistens zwischen Mittellinie und Darmstädter Strafraum ab - und trotzdem jubelten in Minute 28 die Heimfans.
Per Abschlag zur Führung - Bayern antworten doppelt
Nach einem weiten Abschlag von Schuhen klärte Dier in die Mitte, wo Honsak mehrere Gegenspieler austanzte und im Strafraum für Skarke ablegte, der überlegt ins lange Eck zum 1:0 abschloss (28.).
Letztlich träumte Darmstadt aber nur kurz von der Überraschung, denn der FC Bayern rückte nicht vom eigenen Spiel ab, blieb geduldig und drehte noch vor der Pause die Partie. Pavlovic legte nach einem Dribbling des Willens in die Mitte ab, wo Kane etwas unfreiwillig Musiala bediente. Der Abschluss landete im langen Eck (36.). Vorlagengeber Kane köpfte zehn Minuten später eine Kimmich-Flanke aus kurzer Distanz ein (45.+1).
bundesliga, 26. spieltag
Latte rettet FCB Pausenführung - Klarer und Pavlovic müssen raus
Die Lilien hätten unmittelbar vor der Pause beinahe mit dem dritten Torschuss den zweiten Treffer gemacht, doch Vilhelmssons Abschluss klatschte nur an die Oberkante der Latte (45.+2).
Nach dem Seitenwechsel begann der zweite Durchgang recht zerfahren, was auch an zwei Verletzungsunterbrechungen für Klarer und Pavlovic lag. Darmstadts Verteidiger hatte in Hälfte eins schon Probleme gehabt und musste ebenso wie Pavlovic, der im Luftzweikampf mit Vilhelmsson mit dem Kopf zusammengestoßen war, ausgewechselt werden.
Musialas Dribblings bringen die Entscheidung
Erst nach rund 60 Minuten bekam das Spiel wieder mehr Struktur, bei den Münchnern ergriff vor allem Musiala mit schnellen Läufen und Dribblings immer wieder die Initiative. Ein solches Solo schloss er nach einem von Müller schnell ausgeführten Einwurf selbst zum 3:1 ab (64.).
Zehn Minuten darauf war der 21-Jährige von der Darmstädter Defensive erneut nicht zu halten, steckte für den drei Minuten zuvor eingewechselten Gnabry durch - 4:1 für die Bayern (74.).
Die Partie war nun entschieden, auch wenn Musiala immer noch Lust hatte. Ein Chip über Schuhen hinweg landete nur auf der Latte. In dieser Szene krachte Kane gegen den Pfosten. Der Angreifer, der mit seinem 31. Saisontor einen Rekord von Uwe Seeler gebrochen hatte, musste erst behandelt und dann wohl aus Vorsicht ausgewechselt werden (82.).
Die Joker stechen noch
Für ihn kam Choupo-Moting, der in der Nachspielzeit für den ebenfalls eingewechselten Tel ablegte. Der Joker stellte aus kurzer Distanz auf 5:1 (90.+3).
Schluss war aber noch nicht, denn die letzte Aktion gehörte den Lilien, für die der eingewechselte Polter kurz vor dem 1:5 den Pfosten getroffen hatte (88.). Nach einem Einwurf setzte der Stürmer sich gut durch und legte für Vilhelmsson auf, der zum 2:5-Endstand traf (90.+5).
Nach der Länderspielpause muss Darmstadt am Ostersonntag zum VfL Bochum (19.30 Uhr). Die Münchner empfangen am Tag davor Borussia Dortmund zum Topspiel (18.30 Uhr).