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So schätzt "Häuptling" Xhaka EM-Gegner Deutschland ein

Bayers Stratege registriert nach Völler-Lob "andere Anerkennung als in der Schweiz"

So schätzt "Häuptling" Xhaka EM-Gegner Deutschland ein

Bekommt im Schweizer Trikot mehr Kritik als in Leverkusen: Granit Xhaka.

Bekommt im Schweizer Trikot mehr Kritik als in Leverkusen: Granit Xhaka. IMAGO/Pius Koller

Er wird mit Lob überschüttet. Vom ersten Tag an, nachdem er im Sommer vom FC Arsenal zu Bayer 04 gewechselt ist, ist Granit Xhaka beim derzeitigen Tabellenführer der Bundesliga in die Rolle des Leithammels geschlüpft. Auf und neben dem Platz gibt der Schweizer den Takt vor bei der Werkself.

Der 31-Jährige ist der Schlüsseltransfer für Leverkusens sportlichen Aufstieg in dieser Saison. Und so wunderte es niemanden, dass DFB-Sportdirektor nach der Gruppenauslosung zur EURO 2024, bei der die Schweiz ein Gruppengegner der deutschen Mannschaft ist, den Strategen in höchsten Tönen lobte.

"Er ist der Häuptling. Das ist er nicht nur für die Schweiz, sondern auch in Leverkusen", erklärte der frühere Geschäftsführer von Bayer 04 anerkennend, der als DFB-Sportdirektor immer noch ein Büro in der Südtribüne der Bay-Arena und "seinen" Klub weiterhin genau im Blick hat.

Ein Urteil, das Xhaka natürlich gefällt. "Wenn Rudi Völler so etwas sagt, macht das einen stolz", erklärte der 31-Jährige nach dem 1:1-Unentschieden von Bayer 04 gegen Borussia Dortmund und fügte an: "Die Anerkennung in Deutschland ist definitiv anders als in der Schweiz. Da werde ich schon mehr kritisiert als hier. Weshalb und warum ist ein anderes Thema."

Schweizer Nati steht in der Kritik

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In seiner Heimat steht der Leverkusener Sechser als Kapitän der Nati mit seinen Teamkollegen in der Kritik, weil die Mannschaft von Murat Yakin in der EM-Qualifikation besonders zuletzt alles andere als überzeugenden Leistungen ablieferte. Dennoch haben die Eidgenossen den Sprung zur EURO 2024 in Deutschland geschafft, wo sie mit dem DFB-Team in einer Gruppe antreten werden.

Eine Konstellation, die für Xhaka durchaus einen Reiz ausübt. "Wir freuen uns schon, gegen Deutschland, gegen den Gastgeber zu spielen. Es gab schon ein paar Sprüche in der Kabine", verrät der Mittelfeldspieler, dem die Auslosung durchaus schmeckte.

"Das ist eine tolle Gruppe: Gegen Schottland spielen wir zum ersten Mal nach einer langen Zeit, gegen Ungarn auch", so Xhaka, "und gegen Deutschland spielt die Schweiz zum ersten Mal bei einer Europameisterschaft." Ein historischer Moment also - und sportlich für die Schweiz auch keine unlösbare Aufgabe.

"Deutschland ist eine gefährliche Mannschaft"

Allerdings warnt Xhaka vor der Elf von Julian Nagelsmann. "Deutschland ist eine gefährliche Mannschaft, trotz allem, wie es gerade läuft, haben sie sehr viel Qualität, auch durch unsere Leverkusener Spieler, die dabei sein werden", sagt Xhaka mit Blick auf seine Teamkollegen Florian Wirtz, Jonathan Tah, Jonas Hofmann und Robert Andrich.

So wünscht der Schweizer beiden Nationen eine erfolgreiche EURO. "Hoffentlich spielen erstmal wir Schweizer eine gute EM und dann auch hoffentlich die Deutschen", sagt er. Das letzte Aufeinandertreffen in einem großen Turnier gab es übrigens bei der WM 1966, als die DFB-Elf die Eidgenossen in der Vorrunde 5:0 besiegte. Ein Ergebnis, das am 23. Juni nicht zu erwarten ist, aber Xhaka und Co. sicherlich wieder harte Kritik in der Heimat einbringen würde.

Stephan von Nocks